Aktuelle Besetzung des Vorstandes (Stand 09.10.2024)
- 1.Vorstand: Dr. Erwin Aigeldinger
- 2.Vorstand: Thomas Walz
- Kassierer: Hans Daiß
- Schriftführer. Barbara Gutjahr.
- Beisitzer: Gisela Kutasi-Aigeldinger,, Franz Herzog, Elke Mayerle
- Kassenprüfer: Sigrid Pressel, Rolf Wellinger
Gründung
Am 19.01.2011 fanden ca. 120 interessierte Bürger den Weg in den Bürgersaal in Grunbach. Dr. Erwin Aigeldinger erläuterte in seiner Einiführungsrede die Beweggründe der Initiatoren für die Gründung des Kinder- und Jugendfonds. Joachim Karstens vom Kreisjugendamt Schorndorf schilderte eindrücklich, unter welchen Bedingungen Kinder und Jugendliche im Rems-Murr-Kreis teilweise leben müssen. Nach weiteren Beiträgen von Manuela Mayer und Frank Baumeister vom Kreisjugendring wurde der Verein Aufbruch Remshalden e.V. von 9 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen.
Zur Freude der Gründungsmitglieder traten nach Verabschiedung der Satzung bereits weitere 68 Mitglieder an diesem Abend unserem Verein bei.
Ziele des Vereins
- Förderung und Stärkung der Sozialkompetenz
- Wertebildung.
- Förderung der Ausbildungsfähigkeit
- Steigerung des Bildungsniveaus
- Körperliche und seelische Gesundheit stärken
- Erhöhung der Lebensreude
- Steigerung des Selbstbewusstseins
Leitgedanken
Initiiert wurde der Verein Aufbruch, der derzeit 150 Mitglieder und zwischen 50 und 70 ehrenamtliche Helfer hat, vom heutigen Vorsitzenden Erwin Aigeldinger und dessen Ehefrau Gisela. „Wir waren der Meinung, dass die Kinder und Jugendlichen die Verlierer unserer Gesellschaft sind“, erzählt Erwin Aigeldinger, was ihn im Jahr 2010 dazu bewegte, auf Geschenke zu seinem 60. Geburtstag zu verzichten und statt dessen den finanziellen Grundstock für die ein paar Monate später beginnende Vereinsarbeit zu legen.
Deutliche Spuren hatten damals beim Ehepaar Aigeldinger auch der Amoklauf in Winnenden, bei dem ein Jugendlicher im März 2009 insgesamt 15 Menschen und schließlich sich selbst erschoss, hinterlassen. Eine große Rolle für die Vereinsgründung hatte auch der Mordfall Ivan S. gespielt. Der 19-jährige Gymnasiast aus Rommelshausen war im Jahr 2007 offenbar von einem 16-jährigen Mädchen aus dem Haus gelockt und auf einer Wiese von zwei jungen Männern auf äußerst brutale Weise mit einem Baseballschläger niedergeschlagen und zu Tode getreten worden. Später haben die Täter die zerstückelte Leiche des Jungen in Blumenkübel einbetoniert und bei Plochingen im Neckar versenkt. Das angebliche Motiv der Bluttat: Eifersucht. „Für uns spielte bei der Idee für den Verein die allgemeine Situation der Jugendlichen eine Rolle und nicht etwa irgendwelche Besonderheiten in Remshalden“, sagt Gisela Aigeldinger.
Viele Umstände im aktuellen Gesellschaftssystem können dazu führen, dass Kindern und Jugendlichen die Orientierung im Leben fehlt, oder Schwierigkeiten im sozialen Miteinander auftreten.
Bereits im Vorfeld der Gründung des Vereins Aufbruch haben die beiden gemerkt, dass sie bei vielen Menschen in Remshalden mit ihren Ideen und Überlegungen „offene Türen einrennen“, wie das Ehepaar sagt. Als der Verein schließlich im Jahr 2011 ins Leben gerufen wurde, zählte er fast 100 Gründungsmitglieder.
Erwin Aigeldinger brachte seine Geburtstagsgeschenke ein und stockte den Betrag noch einmal großzügig auf, wie der frühere Bürgermeister Stefan Breiter im Januar 2011 beim Neujahrsempfang der Gemeinde Remshalden betonte. Während dieser Veranstaltung bekam Erwin Aigeldinger für sein ehrenamtliches Engagement die Bürgermedaille der Gemeinde Remshalden verliehen.
In den ersten 7 Jahren Jahren hat der Verein Aufbruch mehr als 140 000 Euro gesammelt und auch wieder ausgegeben, finanziert von Spendern und großzügigen Sponsoren. Ohne das Engagement des Vereins Aufbruch würde es die Schulsozialarbeit nicht im heutigen Umfang geben. Waren Schulsozialarbeiter früher nur an der Real- und Hauptschule aktiv, so schafften es Erwin Aigeldinger und seine Mitstreiter, auch die Grundschulen der Gemeinde mit ins Boot zu holen.
„Wir denken nicht, dass die Probleme erst im Jugendalter beginnen“, sagt Gisela Aigeldinger. Deshalb sei es wichtig, früher aktiv zu werden, nicht erst bei den Jugendlichen. Ein Problem, das dabei auftaucht: Es ist enorm schwierig, an die Familien von jüngeren Kindern heranzukommen, da in diesem Alter alles freiwillig ist. Das ändert sich laut Gisela Aigeldinger erst, wenn Kinder in die Schule kommen.
Bislang flossen allein aus Mitteln des Vereins über 100.000 Euro in die Schulsozialarbeit. „Wir sind unseren Spendern und Sponsoren unendlich dankbar“, freuen sich Erwin und Gisela Aigeldinger über die finanziellen Möglichkeiten des Vereins.
Darüber hinaus finanziert der Verein Aufbruch viele weitere kleinere Projekte an den Remshaldener Schulen und Kindergärten. Ein Dauerbrenner der finanzierten Sozialprojekte ist die Aktion „Fair kämpfen“ für Kinder , die der Verein seit 2012 für verschiedene Kindergärten organisiert. Jedes Jahr werden zwei bis drei Kurse angeboten. Spielerisch lernen die Kinder dabei, auch bei Konflikten und Streitigkeiten gewisse Grenzen einzuhalten. „Das ist wichtig, wenn die Kinder in die Schule kommen“, weiß Gisela Aigeldinger.
Die Liste der Projekte, die der Verein Aufbruch komplett finanziert oder bezuschusst, ist lang, etwa die Lesepaten oder Schwimmkurse an den Schulen. Beim Projekt „Klasse 2000“ geht es um die Gesundheitserziehung und Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Vereinsmitglieder gehen regelmäßig auf die Schulen und Kindergärten zu und fragen, welche sozialen Projekte sie gerne durchführen möchten und wo sie finanzielle Unterstützung benötigen.
Eines der nachhaltigsten Projekte, das der Verein Aufbruch zusammen mit der Gemeinde Remshalden auf den Weg gebracht hat, ist die Sozialraumanalyse im Jahr 2018, die nach und nach umgesetzt werden soll – wenigstens ein Teil der Ergebnisse. Hierbei wurden Kinder und Jugendliche in der Gemeinde nach ihren Wünschen gefragt und das Kreisjugendamt analysierte die aktuelle Situation. Von den 15 000 Euro, die die Sozialraumanalyse gekostet hat, übernahm der Verein Aufbruch 5000 Euro.
Ein weiterer Leuchtturm in unserer Projektliste ist das Projekt Jobpoint. Zusammen mit der Kirchengemeinde Hebsack und dem Kreisdiakonieverband Waiblingen stellen wir Jugendlichen eine Anlaufstelle für die Suche von Ausbildungs- bzw. Praktikumsplätzen. Einmal jährlich findet in der Realschule unser weit über die Kreisgrenzen hinaus bekanntes Projekt Ready Steady Go statt. Hier lernen die Schüler unter realen Bedingungen wie ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch vorbereitet und absolviert wird.
Sicherlich werden wir im Lauf der kommenden Jahre weitere Projekte und Aktivitäten angehen, die zu unserem Leitgedanken „Wir schenken Kindern und Jugendlichen eine Zukunft“ passen.