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Jobvermittler für die Jugend

Im Hebsacker Johannes-Brenz-Haus soll bald der Nachwuchs beim Start ins Berufsleben unterstützt werden

Remshalden. Jeder Jugendliche aus Remshalden kann künftig zum Jobpoint. Hier bekommt er Hilfe beim Start in die Arbeitswelt. Der Verein „Aufbruch Remshalden“ investiert dafür 36 000 Euro, die evangelische Kirchengemeinde spendiert die Räume plus bis zu 3000 Euro und der Kreisdiakonieverband stellt Fachkraft Dagmar Zuidland.

Ein Jahr Vorbereitung haben sie schon investiert. Haben die Finanzierung gesichert, gebrauchte Möbel sowie gebrauchte Computer besorgt und einen Raum organisiert. Dazu stehen 20 Ehrenamtliche bereit. Für den Verein „Aufbruch Remshalden“ ist der Jobpoint die Aufgabe schlechthin. „Das ist unser größtes und ehrgeizigstes Projekt“, betont der Vereinsvorsitzende Dr. Erwin Aigeldinger. Schüler, Lehrer, Azubis, Firmen, die Gemeinde oder der Handels- und Gewerbeverein – für sie alle soll der Jobpoint die Anlaufstelle sein, um jungen Menschen einen guten Start in die Berufswelt zu ermöglichen. Gerade jenen, die daheim keine Hilfe bekommen. „Man muss ganz klar sagen: Da liegt vieles im Argen“ betont Erwin Aigeldinger. Der Clou an dem Projekt: Es wird die Kompetenz von drei Institutionen gebündelt.

„Wir möchten die jungen Leute als Menschen betreuen“
Mit dabei sind der Kreisdiakonieverband und der Verein für Diakonie und Seelsorge der evangelischen Kirchengemeinde Hebsack-Rohrbronn. Es ist fast alles startklar fürs neue Schuljahr. Dann dürfen alle Remshaldener Jugendlichen ins Johannes-Benz-Haus in Hebsack kommen, die beim Übergang von der Schule in die Berufswelt Rat benötigen.
Lebenslauf schreiben, Bewerbungen verfassen, Tipps holen, alles ist gratis möglich. „Es geht nicht nur darum, Praktikumsplätze zu besorgen. Wir möchten die jungen Leute als Menschen betreuen“, sagt Erwin Aigeldinger.

Die Rechner und Möbel für die Schüler stammen von der Sparda-Bank, bei der „Aufbruch“-Kassier Hans Daiß schafft. Die 36 000 Euro, die der Verein „Aufbruch Remshalden“ für die nächsten drei Jahre bereitstellt, stammen zum Teil aus großzügigen Spenden von örtlichen Unternehmern. Nicht zu vergessen jene Privatleute, die bei Familienfeiern und Geburtstagen bewusst auf Geschenke verzichten und stattdessen zum Spenden aufrufen.

Der Kreisdiakonieverband stellt mit Dagmar Zuiland eine Fachkraft, die acht Stunden pro Woche Einzelberatung für jobsuchende Jugendliche anbietet sowie eine offene Sprechstunde, zu der jeder kommen darf. „Die Tendenz ist: eher am Nachmittag nach 16 Uhr“, sagt Dagmar Zuidland. Sie wird auch die Ehrenamtlichen schulen und ist deren erster Ansprechpartner. Sie kümmert sich zudem um die Vernetzung und kooperiert mit der Remshaldener Jugend- und Sozialarbeit sowie den Schulen. Angedacht ist hier, auch mit einigen Schulen jenseits der Gemeindegrenze zusammenzuarbeiten. Es geht hier vor allem um Winterbach, aber auch um Weinstadt, Waiblingen und Schorndorf, wo ebenfalls Remshaldener Jugendliche zur Schule gehen.

Ein Projekt wie Jobpoint funktioniert nur, wenn genug Jugendliche kommen. Das heißt: Gleich nach Start des neuen Schuljahres im Herbst gehen die Verantwortlichen zu Elternabenden und zu Gesamtlehrerkonferenzen. Im September oder Oktober wird ein Brief an alle Werkrealschüler verschickt, die die achte bis zehnte Klasse besuchen sowie an alle Realschüler aus der Neunten und Zehnten. Je mehr Bescheid wissen, umso besser.

Einen Schützling haben die Jobpoint-Leute schon. Ein Jugendlicher, der in Waiblingen auf die Schule geht und in Remshalden wohnt. „Der ist uns über Ehrenamtliche vermittelt worden“, sagt Dagmar Zuidland. Für die meisten Remshaldener Jugendlichen ist der Jobpoint gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Bushaltestelle Lindenplatz ist gleich in der Nähe des Pfarrwegs 16, wo das Johannes-Brenz-Haus steht.

Kooperationsprojekte gelingen natürlich nur, wenn alle an einem Strang ziehen – und zwar bitteschön in dieselbe Richtung. Die Chemie zwischen Verein, Kirchengemeinde und Kreisdiakonieverband scheint zu stimmen, beim offiziellen Unterzeichnen der Kooperationsvereinbarung hat der „Aufbruch“-Vorsitzende Erwin Aigeldinger jedenfalls allen ein dickes Lob ausgesprochen. „Mir macht es Spaß und das liegt einfach an den Menschen, die hier sind. Das ist schon mal was Gutes.“

Info:
Wer als Jugendlicher Hilfe beim Start in die Berufswelt braucht, schreibt einfach kurz an die Adresse jobpoint@aufbruch-remshalden.de eine Mail.